Du bist mit deiner Seite seit Jahren auf Facebook präsent, erreichst aber immer nur einen kleinen Bruchteil deiner Community? Mit diesen 10 Tipps sorgst du dafür, dass sich deine organische Reichweite auf Facebook verbessert
1. Lerne Facebook kennen
Der erste und wohl wichtigste Tipp: Die private Facebook-Nutzung unterscheidet sich enorm von jener eines Seitenbetreibers. Klar, auch bei den privaten Urlaubsfotos hofft man auf möglichst viele Likes oder Kommentare – organische Reichweite, Performance und optimale Zielgruppen-Ansprache schwingen aber in den seltensten Fällen als relevante Faktoren mit. Ein Umstand, der sich mit Wechsel der Perspektive schlagartig ändert. Allen voran dann, wenn die Facebook-Seite nicht nur dem Selbstzweck dient. Das heißt: Beschäftigte dich mit den Möglichkeiten auf Facebook, der Statistik, dem Facebook-Algorithmus und deiner Zielgruppe. Die Qualität der Inhalte wird steigen!
2. Lege Wert auf Kontinuität
Ohne Kontinuität kein Erfolg – eine Grundregel der Kommunikation, die auch auf Facebook ihre uneingeschränkte Gültigkeit hat. Vor allem Unternehmen mit relativ kleinem Kommunikationsbudget haben hier im zeitlichen Vergleich einen Startvorteil. Denn: Permanent präsent zu sein war und ist in der Medienwelt richtig teuer. Auf Facebook haben wir – in Relation – kostengünstig die Möglichkeit, niederschwellig, fortlaufend und unkompliziert mit unserer Zielgruppe in Kontakt zu treten. Kostenlos ist relevante Reichweite in der professionellen Nutzung von Facebook freilich auch nicht – im Vergleich aber kostengünstig. Und vor allem punktgenau. Das heißt: Zeige Präsenz und poste regelmäßig.
3. Verwende die Facebook-Insights
Facebook gibt jedem Seitenbetreiber mit den Facebook Insights ein wertvolles und mächtiges Tool an die Hand – nutze es regelmäßig! Lerne, wie deine Community zusammengesetzt ist, woher die Menschen kommen, die dir folgen, wer mit deinen Inhalten interagiert, wen du tatsächlich erreichst, welche Beiträge und Stilmittel funktionieren – und welche eben nicht. Der kontinuierliche Vergleich kann rasch zu „Aha“-Erlebnissen führen. Wichtig: Tag und Uhrzeit haben einen großen Einfluss auf die Reichweite deiner Postings. Mit dem Planungs-Tool kannst du diese auch auf das Wochenende oder die Abendstunden vorplanen. Aber Achtung: Die Uhrzeit wird in der pazifischen Zeit angezeigt. Du musst also 9 Stunden zurückrechnen. Heißt: Wenn die meiste Interaktion um 19:00 Uhr stattfindet, findet sie eigentlich um 10:00 Uhr statt.
4. Kenne deine Zielgruppe
Du willst primär 18- bis 25-jährige Frauen erreichen – aber deine Fans setzen sich überwiegend aus über 50-jährigen Männern zusammen? Ein Indiz dafür, dass deine Inhalte, Sprache und gegebenenfalls sogar Social-Media-Strategie am Anspruch meilenweit vorbeisegeln. Trügerisch kann dieser Umstand vor allem dann sein, wenn die Performance und somit die Reichweite der Seite auf den ersten Blick gut ist. Hier hilft dir die Statistik nicht weiter. Setze in regelmäßigen Abständen die Brille deiner Zielgruppe auf und überprüfe, ob sich ebendiese von den Postings der vergangenen Wochen angesprochen fühlt. Bist du nicht Weltmeister darin, dich selbst zu belügen, wirst du immer Adaptierungspotenzial finden!
5. Plane deine Inhalte und Postings
Egal ob in größeren Redaktionsteams oder alleine im kleinen Kämmerlein: Mit der Planung deiner Inhalte nimmst du dir relativ einfach Druck vom Kontinuitätsrad. Setze dich Anfang des Monats hin, nimm anstehende Veranstaltungen und Termine ins Visier, überlege dir, wie du diese inhaltlich begleiten – und auch stilistisch aufbereiten kannst. Schaue, ob sich saisonal eine neue Serie eignet – oder wie du Themen, die du vermitteln willst, mit einem alternativen Zugang attraktiver gestalten kannst. Am meisten Zeit schluckt die Betreuung einer Facebook-Seite dann, wenn jedes Posting zwanghaft aus dem Ärmel geschüttelt werden muss. Klar muss natürlich trotzdem sein: Du kannst und sollst nicht alles planen. Es braucht Platz für aktuelle Entwicklungen und Spontanität.
6. Keep it short and simple
Die Textlänge deiner Postings nimmt maßgeblich Einfluss auf die Reichweite ebendieser. Da die Wahrnehmungsschwelle auf Facebook relativ gering ist, gibt es eine ziemlich einfache Grundregel: Halte dich möglichst kurz. Unterschiedliche Studien und Analysen sprechen von 3 bis 5 Zeilen als optimale Textlänge. Meine persönliche goldene Regel: „Mehr anzeigen“ und somit die von Facebook automatisiert herbeigeführte Verkürzung deiner Textlänge im Newsfeed bestmöglich vermeiden. Und das auf Mobilgeräten. Tipp: Mit dem Planungs-Tool erhältst du eine Vorschau, wie dein Posting auf Mobilgeräten aussieht. Ein absolut unverzichtbares Hilfsmittel.
7. Nutze unterschiedliche Stilmittel
Text, Foto, Link, Video, Facebook live – der blaue Riese erlaubt unterschiedliche Stilmittel, damit deine Postings nicht immer im gleichen Stil deine Community erreicht. Auch hier hilft dir eine gute Planung weiter: Schrecken viele, da in Relation aufwändig, vor Video-Content zurück, kannst du mit einer kleinen Planung schon im Vorfeld den richtigen Zugang zum Thema finden. Du hast dein Smartphone sowieso immer griffbereit – warum also nicht von Zeit zu Zeit Video-Content produzieren? Deine Reichweite sagt Danke. Übrigens: Videos direkt auf Facebook laden. Ein YouTube-Link wird von Facebook – nona – als Link, nicht als Video gewertet. Sei hier ganz bewusst experimentierfreudig. Du erkennst schnell, was bei deiner Community ankommt, und was nicht.
8. Vermeide Werbung und Spam
Klar, Umsatz- und Gewinnoptimierung sind in der Privatwirtschaft unmittelbar benötigte Folge jeder Marketing-Strategie. Nur: Der Weg dorthin führt im Jahre 2021 in den seltensten Fällen über plumpe Werbebotschaften – schon gar nicht auf Facebook. Erkenne das Bedürfnis deiner Zielgruppe: Welchen Mehrwert kannst du generieren – und wie machst du dich de facto unersetzlich? Vor allem in Vorarlberg kann beispielsweise Regionalität ein wichtiger und starker Faktor sein. Sei dir dessen bewusst: Posts von Freunden und Verwandten werden vom Facebook Newsfeed Algorithmus grundsätzlich bevorzugt behandelt. Der Weg zu deiner Zielgruppe ist also bereits schwer genug – erschwer ihn dir nicht zusätzlich mit der falschen oder gar einer fehlenden Content-Strategie. Oder wie Brian Solis zu sagen pflegt: „Don‘t talk about product. Talk around product.“
9. Sei authentisch
Du erkennst zwar, dass Facebook für dein Unternehmen genau das Richtige ist – willst aber de facto nichts damit zu tun haben? Die vermeintlich logische Zauberformel „Auslagern“ wird bei einer authentischen Facebook-Strategie in den seltensten Fällen funktionieren. Klar: Eine professionelle Beratung im Vorfeld sowie eine inhaltliche Begleitung sind ausgesprochen hilfreich und wertvoll – die Content-Erstellung vollständig auszulagern ist hingegen nur in speziellen Fällen, beispielsweise bei Wissens- und Informationskampagnen, empfehlenswert. Jedes Unternehmen hat eine eigene Sprache, Fachbegriffe und Codes, die im Rahmen einer externen Betreuung schlicht nicht berücksichtigt werden können – ganz geschweige davon, dass die emotionale Nähe zu Produkt, Kunden und Unternehmen fehlt.
10. Lerne von den Besten
Das Rad muss nicht immer neu erfunden werden. Eine Weisheit, die auch im Social-Media-Zeitalter nicht an Aktualität verloren hat. Nein, du sollst Inhalte und Seiten nicht kopieren, aber dir zumindest von Mitbewerbern, anderen Unternehmen, oder auch branchenfremden Seiten Inspiration holen. Das ist kein Freibrief, die eigene kreative Innovationskraft komplett ad acta zu legen – kann auf deiner Facebook-Seite aber viel Positives bewirken.
Viel Spaß beim Anwenden!