Wir waren mit dabei, bei Tik­Toks bish­er größtem Stream­ing-Event: Der „Tik­Tok Down­load for Busi­ness“. Auf fünf „lokalen“ Büh­nen und ein­er inter­na­tionalen Main Stage, präsen­tierten Vertreter der Kurzvideo-App Insights zu Tik­Tok für Wer­be­treibende. Unter anderem mit dabei: Pro­duk­tankündi­gun­gen, Best-Prac­tice-Beispiele, ein Pop-Quiz und sog­ar eine DJane. Die Learn­ings? Wir haben uns das Event für dich angeschaut!

Die Anmel­dung war kosten­los und easy: Auf die Land­ing­page zur Reg­istrierung ein­steigen, E‑Mail-Adresse und ein paar Dat­en angeben, fini­to. Drei Tage später lan­dete eine E‑Mail mit dem Link zum vier­stündi­gen Online-Event im Post­fach – und los ging’s.

TikTok Advertising ist für Jedermann

Auf meinem per­sön­lichen Dash­board (selb­stver­ständlich im Tik­­Tok-Design gestal­tet), hat­te ich die Möglichkeit, auf der Main­stage oder auf ein­er der fünf lokalen Büh­nen (Deutsch, Englisch, Franzö­sisch, Ital­ienisch, Spanisch) einzusteigen. Ich entsch­ied mich für die englis­chsprachige Haupt­bühne, denn dort fand der Kick­off des Streams statt. Stu­art Flint – Vizepräsi­dent des Europäis­chen Tik­­Tok-Verkauf­steams – machte den Anfang. Er ließ Tik­Toks Ver­gan­gen­heit Revue passieren, erzählte etwas über die Anfänge der Plat­tform und warf immer wieder span­nende Fak­ten in die Runde:

  • Tik­Tok ist aus sein­er Sicht keine klas­sis­che Social-Media-Plat­t­form, son­dern eine Unter­hal­tungsplat­tform.
  • Die Com­mu­ni­ty ist mit­tler­weile sehr divers. Über 67 Prozent aller User sind älter (!) als 25 Jahre alt.
  • 95 Prozent aller User posten nichts, son­dern schauen nur.
  • Die Wahrschein­lichkeit, dass User mit Marken und Unternehmen inter­agieren, ist auf Tik­Tok um 31 Prozent höher als auf anderen Plat­tfor­men.
  • Als Wer­be­treiben­der auf der Plat­tform muss man das Enter­­tain­­ment-Mind­set der User ver­ste­hen (dazu gle­ich mehr).
  • Der Tik­Tok Ads Man­ag­er soll um ein paar Tools erweit­ert wer­den (auch dazu gibt’s nach­her noch mehr Infos).

Die abschließende Mes­sage: Jedes Unternehmen hat die Chance, auf Tik­Tok etwas zu erre­ichen. Man muss nur wis­sen, wie. Um das zu verdeut­lichen, stellte Stu­art einige Tik­­Tok-Trends und Best-Prac­tice-Beispiele der ver­gan­genen Monate in den Mit­telpunkt. Unter anderem den „Pink Drink“. Ein Getränk, in dem Erd­beeren mit Kokos­milch, Hol­un­derblüten­sirup und Hibiskus-Tee des Getränke­herstellers Volvic zu einem Som­mer­cock­tail ver­mis­cht wer­den. Nach dem Pink-Drink-Hype auf Tik­Tok kon­nte Volvic eine Umsatzsteigerung von 150 Prozent verze­ich­nen – not bad!

@itsmisabell

Anzeige// Ich nomiere hier­mit @keanu ! ???????? pro­biert es auf jeden Fall aus! ???? @volvic_de ##pinkdrink ##volvic ##alpro ##leck­er­pinkdrink

♬ Blank Space bridge — Kaylen

Das Entertainment-Mindset der TikTok Community

Anschließend ging das Mikro­fon an Lisa Bat­ty, Head of Brand Strat­e­gy bei Tik­Tok Europa. Sie stellte das Enter­­tain­­ment-Mind­set der Tik­­Tok-Gemein­schaft in den Fokus. Die Generation‑Z oder Generation‑T, (T für Tik­Tok), wie Tik­Tok die jun­gen Erwach­se­nen nen­nt. Generation‑T erfordert eine andere Ansprache, als man es vom Social-Media-Mar­ket­ing auf Face­book oder Insta­gram gewöh­nt ist. Was man laut Lisa immer im Hin­terkopf behal­ten sollte: Die vier Gründe, aus denen User auf die Plat­tform kom­men. Beim Erzählen stützte sie jeden der Gründe mit Zahlen aus diversen Sta­tis­tiken:

  • Um unter­hal­ten zu wer­den: 75 Prozent aller User öff­nen Tik­Tok der Unter­hal­tung wegen, um auf der „For You Page“ zu ver­weilen. Das kön­nen sich Adver­tis­er zu Nutze machen, Trends und rel­e­vante Hash­tags eruieren und aus­loten, was ger­ade in der Com­mu­ni­ty ange­sagt ist.
  • Um mitzu­machen: Drei von vier Tik­­Tok-Usern fühlen sich wohl, sich selb­st auf der Plat­tform auszu­drück­en. Sei es in Form von Kom­mentaren, Duetts oder eige­nen Tik­Toks. Weit­ers inter­es­sant: Durch­schnit­tlich 59 Prozent inter­agieren regelmäßig mit Brand Con­tent.
  • Um die eigene Stim­mung aufzuhellen: Ger­ade während der Pan­demie war Tik­Tok DIE Plat­tform, um den Kopf abzuschal­ten, sich mit anderen zu ver­net­zen und dem All­t­agstrott zu ent­fliehen. 60 Prozent aller User sagen, sie fühlen auf Tik­Tok ein Gefühl der Zuge­hörigkeit. 14 Prozent geben an, dass sie während oder nach dem Benutzen der App glück­lich­er sind.
  • Um Neues zu ent­deck­en: 68 Prozent der Tik­­Tok-User find­en über die Plat­tform mehr über ein Pro­dukt oder ein Unternehmen her­aus. Men­schen nutzen Tik­Tok, um Cre­ators, Brands, Musik­er und vieles mehr zu ent­deck­en. Beste Beispiele: Feta-Pas­­ta, Mochis, und Bra­tee von Rap­per Cap­i­tal. Bra.

„Wer mit Tik­­Tok-Ads Erfolg haben will, muss also das Tik­­Tok-Mind­set verin­ner­lichen, statt die Com­mu­ni­ty nur nach tra­di­tionellen demografis­chen Kri­te­rien anzus­prechen“, so der Grund­satz von Lisa. Bei der Gestal­tung von Tik­­Tok-Kam­­pag­­nen gilt es sich daher vier Grund­prinzip­i­en zu über­legen:

  • Wie kann ich unter­hal­ten?
  • Wie kann ich zum Mit­machen anre­gen?
  • Wie kann ich meine Ziel­gruppe glück­lich machen?
  • Wie kann ich mein­er Ziel­gruppe zeigen, dass meine Pro­duk­te es wert sind, sie zu ent­deck­en und auszupro­bieren?
@aldinord

Es zählt ##DerKeine­Un­ter­schied: Erschmeck­en @baochii & @tricksmitrick im Geschmack­stest, welche die Pom­bären & welche die Chips von ALDI sind? ????

♬ Orig­inal­ton — ALDI Nord

Neue Tools für den TikTok Business- und Ads-Manager

Den Abschluss auf der Main­stage macht­en vier weit­ere Tik­Tok Head-Of’s. Gemein­sam blick­ten sie auf das erste Jahr mit Tik­Tok Busi­ness zurück und kündigten an, dass bald mehr Tools im Tik­Tok Busi­­ness- und Ads-Man­ag­er zur Ver­fü­gung ste­hen wer­den. Unter anderem eine Art Self-Ser­vice-Tool, welch­es das Gestal­ten von Wer­beanzeigen noch ein­fach­er macht. Sowie ein Tool, mit dem Kam­pag­nen konkreter gemessen und bess­er aus­gew­ertet wer­den kön­nen. Wann und für welche Märk­te die zusät­zlichen Funk­tio­nen genau gelaunched wer­den, wurde nicht ver­rat­en. Nach ein paar Worten zur Brand Safe­ty auf Tik­Tok hieß es dann: Ab auf die Local-Stages. In meinem Fall zur deutschsprachi­gen Bühne.

Marketer und Creators erzählen ihre Geschichten

Die näch­sten drei Stun­den waren mit Vorträ­gen unter­schiedlich­er Mar­keter und Leuten aus dem Tik­­Tok-Man­age­­ment gefüllt. Sie hat­ten hil­fre­iche Tipps parat, wie Adver­tis­er aus den unter­schiedlich­sten Branchen es schaf­fen kön­nen, neue Ziel­grup­pen auf Tik­Tok zu erre­ichen und Kam­pag­nen umzuset­zen, die ins Schwarze tre­f­fen. Das Line-Up in der Kurz­fas­sung:

  • Die Pow­er von Tik­Tok für die Retail Branche
  • Marken­werte auf Tik­Tok – Natal­ie Wills, Direc­tor, Social Media und Con­sumer PR von Zalan­do erk­lärte, wie man es schafft, die passenden Cre­ators für die eige­nen Marken­werte zu find­en. Mit im Gespräch dabei waren drei der besagten Influ­encer.
  • Auto­mo­tive auf Tik­Tok – und wie man das Poten­tial von Tik­Tok umset­zt, um die eige­nen Mar­ket­ingziele zu erre­ichen, inklu­sive Ein­blicke in die Entste­hung und Umset­zung der Smart-Kam­­pagne #all­elec­tric­now
  • Mar­ket­ingstrate­gien für Unternehmen aus Gesund­heit, Pflege und Beau­ty.
  • „Don’t make ads, make Tik­Toks“ – Vertreter der Beau­­ty-Marke L’oréal zeigten, wie man sich Trends auf Tik­Toks zu Nutze machen kann, um damit Kam­pag­nen zu launchen

Bere­its nach dem drit­ten Vor­trag wurde mir klar: Die Ref­er­enten erzählen alle unge­fähr diesel­ben Dinge. Nur eben auf unter­schiedliche Branchen herun­terge­brochen und mit anderen Best-Prac­tice-Beispie­len unter­mauert. Strate­gien, mit denen man Leute auf Tik­Tok erre­icht, Mar­ket­ing­fun­nels und die dazuge­höri­gen Tik­­Tok-Ad-For­­mate, blieben jedoch immer diesel­ben.

Die wichtigsten Learnings aus vier Stunden TikTok Download

User ver­brin­gen durch­schnit­tlich 76 Minuten pro Tag in der App. In der Zeit bewe­gen sie sich meist auf dem For-You“-Feed. Sie ent­deck­en neue Pro­duk­te, machen bei Chal­lenges mit, fol­gen Tuto­ri­als und kreieren Inhalte. Sie wer­den immer wieder ani­miert, mitzu­mis­chen. Als Adver­tis­er sollte man den For-You-Feed daher immer im Auge behal­ten und kuck­en, was die Com­mu­ni­ty ger­ade bewegt. In allen Vorträ­gen war das Cre­do stets: „Set­ze die Mar­keter-Brille ab, und die User-Brille auf.“ Eventuell ergibt sich aus einem Trend eine Idee für eine Kam­pagne.

Wer Trends auf­greift und seine Pro­duk­te auf kreative und humor­volle Weise insze­niert, der gewin­nt. Wichtig dabei ist es, die ganze Band­bre­ite der Tik­Tok Fea­tures (Effek­te, Sounds, Fea­tures) zu nutzen. Nicht nur bei den organ­is­chen Post­ings, auch bei den Wer­beanzeigen. Emo­tion­al­ität und Authen­tiz­ität sind das A&O auf der Plat­tform. Wer Tik­­Tok-Ads macht, sollte laut Iso­bel Sita-Lum­s­­den (Head Of B2B Mar­ket­ing bei Tik­Tok) nach dem Prinzip „Put Users First“ han­deln. Die ide­ale Wer­beanzeige ist dem­nach so gestal­tet, dass sie die User beim Scrollen nicht aus der Bahn wirft oder irri­tiert. Stattdessen gliedert sich die Ad naht­los in die organ­is­chen Beiträge im „For-You“-Feed ein – sowohl vom Look, als auch vom Word­ing her. Die erfol­gre­ich­sten Brands sind die, die Tik­­Tok-Ads und organ­is­che Inhalte im Stil der Com­mu­ni­ty umset­zen. Und Brands, die es schaf­fen, Glaub­würdigkeit und Ver­trauen zu ver­mit­teln. Bei­de Fak­toren wirken sich schließlich auf die Kaufentschei­dung der Men­schen aus. Auch wer einen ganzheitlichen Ansatz wählt, punk­tet. Sprich: Eine stim­mige Mis­chung aus organ­is­chen Inhal­ten, Wer­beanzeigen, Koop­er­a­tio­nen mit Cre­ators und ein­er großen Por­tion Kreativ­ität. Etwas, das auch fast immer zieht: Edu­tain­ment. Also Inhalte, die zugle­ich unter­hal­ten und informieren.

@justspices

Ober- Unter­hitze und Umluft! Aber was bedeuten die anderen Sym­bole am Back­ofen????? ##just­spices ##food­hacks ##Ler­nen­Mit­Tik­tok

♬ BARELY BREATHING — Grant Aver­ill

TikTok-Kampagnen aufsetzen – wo anfangen?

Eben­falls in den Talks enthal­ten: Tipps und Tricks zum Auf­set­zen der ersten Tik­­Tok-Kam­­pagne. Dabei ging es weniger um tech­nis­ches How-to, son­dern mehr um strate­gis­che Ansätze. Antworten auf die Frage: Wo soll man anfan­gen? Die Mar­keter-Kol­le­­gen aus dem Auto­­mo­­tive-Vor­­trag, präsen­tierten eine Tak­tik, die auf fünf Stufen auf­baut:

  1. Recher­chieren: Welche Trends sind ger­ade ange­sagt? Was passiert auf dem For-You-Feed? Eignet sich etwas für eine Kam­pagne? Wie ste­ht die Com­mu­ni­ty zu dem The­ma? Welche Videos gibt es dazu bere­its?
  • Wer­beanzeigen gestal­ten: Und dabei die ganze Vielfalt von Tik­Tok nutzen!
  • Testen: Testkam­pagne starten und schauen, wie gut die Ads bei den Usern ankom­men. Was find­en sie cool, was eher weniger?
  • Engagieren: Selb­st aktiv wer­den! Kom­mentare beant­worten, Videoant­worten geben, User zum Inter­agieren anre­gen. Es braucht Mei­n­ung, Mei­n­ung, Mei­n­ung!
  • Analysieren und ler­nen: Was funk­tion­iert, was weniger gut? Was kann man das näch­ste Mal anders machen? Was sagen die KPI’s? Dazu nutzt man am besten auch User Gen­er­at­ed Con­tent und Kom­mentare. Aus bei­dem lassen sich wertvolle Insights ziehen, die es dann ermöglichen, Pro­duk­te und Kam­pag­nen weit­erzuen­twick­eln.
@cerave

Enter to win Cer­aVe skin­care essen­tials ???? #C#eraVe sweep­stakes ???? Link in bio. US Only. Offi­cial Rules, go to bit.ly/CVRule

♬ Share Skin­care — Cer­aVe

Interaktiver Chat, Pop-Quiz und Interview mit Charlie XCX

In meinen Augen war die Tik­Tok Down­load ein voller Erfolg. Die vier Stun­den waren prall gefüllt mit span­nen­den Zahlen und Fak­ten, vor­bildlichen Beispie­len aus der Prax­is und eige­nen Erfahrun­gen der präsen­tieren­den Unternehmen. Wer Fra­gen hat­te, kon­nte sie direkt im Chat­fen­ster beim Livestream stellen und jemand von Tik­Tok küm­merte sich zügig um eine Antwort. So geht Interka­tion! Abgerun­det wurde das Pro­gramm durch ein lustiges Pop-Quiz, eine DJane, die die Pausen mit einem gelun­genen Tik­­Tok-Musik­mix verkürzte und einem abschließen­den Inter­view mit Sän­gerin und Tik­Tok­erin Char­lie XCX.