Wer mit Dig­i­tal Mar­ket­ing zu tun hat, kommt um den Begriff Con­tent Mar­ket­ing nicht herum. Aber wie so oft bei Anglizis­men, ist die Bedeu­tung des Begriffs und was dazu gehört, vie­len nicht ganz klar. Con­tent Mar­ket­ing kommt zwar läs­sig-leicht über die Lip­pen – nachge­fragt, was dahin­ter steckt: Schul­terzuck­en.

Content Marketing – eine Definition

Fan­gen wir mit dem Begriff Con­tent an. Über­set­zt bedeutet er nichts anderes als Inhalt. Con­tent kann aber auch zufrieden bedeuten – „to con­tent“. Und: „Rich in con­tent“ heißt über­set­zt gehaltvoll. Dieser seman­tis­che Ansatz bringt uns dem, was Con­tent Mar­ket­ing ist, ein ganzes Stück näher. Denn worum geht es im Con­tent Mar­ket­ing? Es geht darum, durch rel­e­vante und gehaltvolle Inhalte (con­tent) poten­zielle Kun­den (cus­tomer) zu erre­ichen. Es geht darum, Kun­den auf ihrer Suche mit den erstell­ten Inhal­ten zufrieden­zustellen (to con­tent). Sie bekom­men die Infor­ma­tio­nen, die sie suchen und wertvoll für sie sind.

Das tut Content Marketing

Gutes Con­tent Mar­ket­ing basiert auf ein­er vor­ab erar­beit­eten Strate­gie – dazu zählt unter anderem auch ein definiertes Ziel. Dieses soll über die Erstel­lung und Bere­it­stel­lung von qual­i­­ta­­tiv-hochw­er­ti­­gen Inhal­ten erre­icht wer­den. Die Inhalte sind auf die Ziel­gruppe (eben­falls im Rah­men der Strate­gie definiert) aus­gerichtet und bieten ihr den gesucht­en Mehrw­ert. Die gewählten Mit­tel sind hier eben nicht klas­sis­che Wer­bung oder mark­tschreierische Botschaften. Es geht darum, mit den erstell­ten Inhal­ten sukzes­sive das Ver­trauen der Ziel­gruppe in das Unternehmen, in das Pro­dukt, in die Marke aufzubauen und zu fes­ti­gen. Es soll eine Beziehung aufge­baut wer­den. Ein Grund­satz des Con­tent Mar­ket­ings lautet: „Don´t talk about prod­ucts, talk around prod­ucts.” (Sprecht nicht über die Pro­duk­te, sprecht um sie herum).

Beispiel Hornbach

Als über­aus gelun­ge­nes Con­­tent-Mar­ket­ing-Beispiel wird oft der Bau­markt Horn­bach herange­zo­gen. Wer auf die Web­site des Unternehmens geht, find­et unter dem Menüpunkt „Pro­jek­te“ hil­fre­iche und nüt­zliche Infor­ma­tio­nen von „Badez­im­mer pla­nen und ren­ovieren“ bis zu „Wohn­raum gestal­ten“. In dem Artikeln geht es nicht vorder­gründig um die Pro­duk­te. Der Leser erhält vielmehr wichtige Auskün­fte, Tipps, tech­nis­che Eck­dat­en, Mate­ri­albeschrei­bun­gen und konkrete Anleitun­gen. Das Ziel ist freilich, dass die notwendi­gen Artikel für all diese Pro­jek­te bei Horn­bach gekauft wer­den. Aber: Anders als bei klas­sis­ch­er Wer­bung, wird ver­sucht, das Ziel auf sub­tile Art zu erre­ichen. Die Ziel­gruppe kauft, weil sie das Unternehmen als ver­trauensvollen und kom­pe­ten­ten Part­ner, als Wis­sensin­stanz wahrn­immt. Dabei geht immer ein konkretes Ziel­­grup­pen-Bedür­f­­nis voraus.

Content Strategie – ja oder nein?

Die Antwort ist klar: Ja! Con­tent kann auch ohne Strate­gie pro­duziert und ver­bre­it­et wer­den. In vie­len Fällen wird das Ziel (das oft nicht ein­mal wirk­lich definiert ist), dann aber nicht erre­icht. Wer sich also dafür entschei­det, Con­tent Mar­ket­ing für sein Unternehmen, seine Pro­duk­tion, seine Insti­tu­tion einzuset­zen, der kommt an ein­er schlüs­si­gen Con­­tent-Strate­gie nicht herum.

Die Basis-Ele­­mente ein­er Con­­tent-Strate­gie sind:

  • Posi­tion­ierung des Unternehmens – wofür ste­hen wir, was ist der USP?
  • SMARTe Ziele fes­tle­gen – Spez­i­fisch, Mess­bar, Attrak­tiv, Real­is­tisch, Terminiert
  • Ziel­gruppe(n) definieren, Per­sonas erstellen
  • Vorhan­de­nen Con­tent prüfen
  • Erstel­lung ein­er The­me­nanalyse – welch­er Con­tent kann Rel­e­vanz bei der Ziel­gruppe erzeu­gen?
  • Redak­tion­s­plan erstellen – was wird wann und wo (auf welchem Kanal) dis­tribuiert?
  • Inhalte erstellen, opti­mieren und ver­bre­it­en
  • Erfol­gskon­trolle

Content Marketing lebt von hochwertigen Inhalten

Es liegt auf der Hand: Ohne guten Con­tent wird keine Rel­e­vanz bei der Ziel­gruppe gener­iert.

Und genau das ist die größte Her­aus­forderung beim Con­tent Mar­ket­ing. Die Inhalte – in welch­er Form auch immer – müssen von sehr guter Qual­ität und gle­ichzeit­ig von Bedeu­tung für die Ziel­gruppe sein. Die Frage, die sich stets stellt, ist: Wo bekom­men wir guten Con­tent her? Häu­fig man­gelt es an der notwendi­gen Kom­pe­tenz und/oder an Ressourcen. Denn: hochw­er­tige Con­­tent-Erstel­lung (Con­tent Cre­ation) braucht Zeit, die passenden Fähigkeit­en und auch die richti­gen Werkzeuge. Deshalb ist eine Aus­lagerung der Con­­tent-Pro­­duk­­tion in vie­len Fällen sin­nvoll und notwendig.

Content Formate
  • Text – Blog­beiträge, How-to’s, White Papers, E‑Books, u.ä.
  • Bild – Fotos, GIF’s, u.ä.
  • Video – Image-Clips, Erk­lärvideos, Tuto­ri­als, u.ä.
  • Audio – Pod­casts, u.ä.

Fazit: Content is king!

Bill Gates prägte dieses geflügelte Wort bere­its 1996. Guter Con­tent stellt die Basis für den Auf­bau ein­er lan­gan­hal­tenden, von Ver­trauen geprägten Beziehung zur Ziel­gruppe dar. Was bei all­dem nicht vergessen wer­den darf: Der beste Inhalt ist wert­los, wenn er nicht richtig verteilt beziehungsweise für die Ziel­gruppe nicht ver­füg­bar oder nicht auffind­bar ist. John Perel­man von Buz­zFeed ergänzte deshalb das Gates-Zitat tre­f­fend: „Con­tent is king, but dis­tri­b­u­tion is queen and she wears the pants. “ Von der passenden Verteilung erzählen wir euch ein ander­mal.