Eines mein­er beru­flichen Ziele für 2021 war und ist es, mich kon­tinuier­lich weit­erzu­bilden und neue Dinge auszupro­bieren. Mein Fachge­bi­et: Social Media Mar­ket­ing. Punk­te auf meinem Weit­er­bil­dungskon­to: 0. Es wurde also höch­ste Zeit, mein Wis­sen zu erweit­ern. Gesagt, getan. Meine Entschei­dung fiel auf ein zweitägiges Face­­book- und Insta­gram Ads-Webi­­nar für Ein­steiger bei 121Watt. Das Ziel? Schauen, ob ich auch bei den Online Mar­ket­ing Grund­la­gen sat­telfest bin.

Tag 1: Online Marketing Basics, Tools und richtiges Targeting

Auf­grund divers­er Berichte hat­te ich ein wenig Sorge, dass der erste Weit­er­bil­dungstag mit Vorstel­lungsrun­den und ausufer­n­den Diskus­sio­nen ver­bracht wird, statt mit aktivem „Tun“. Aber dem war nicht so. Ich war über­rascht, wie kurz und knack­ig Kursleit­er Jan Stranghön­er (Co-Founder der Social Mar­ket­ing Nerds in Köln) die bei­den Kurstage ein­läutete. Im Kurs mit dabei waren Kol­legIn­nen aus unter­schiedlich­sten Branchen: Social Media Mar­ket­ing Man­agerIn­nen von kleinen Agen­turen, Mar­ke­terIn­nen, die für öffentliche Kör­per­schaften tätig sind und auch das Mar­ket­ing der Restau­ran­tkette mit dem großen gel­ben M mis­chte mit. Ein Pot­pour­ri an unter­schiedlich­sten Back­grounds – sehr span­nend! Nach­dem das „Who-is-who“ gek­lärt wurde, starteten wir gemein­sam in den Kurs. In einem ersten Abschnitt brachte Jan uns die Basics des Online Mar­ket­ings auf Face­book und Insta­gram näher.

  • Was ist peo­­ple-based-mar­ket­ing?
  • Was ist der Unter­schied zwis­chen organ­is­ch­er und bezahlter Reich­weite?
  • Wie bringt man Leute dazu, über das eigene Unternehmen oder Pro­dukt zu sprechen?
  • Wie ist eine Kam­pagne im Face­­book-Wer­beanzeigen­­man­ag­er aufge­baut?
  • Was ist der Busi­ness Man­ag­er, wie richtet man ihn ein und wie funk­tion­iert er?
  • Wie wählt man das passende Kam­pag­nen­ziel?

Alles sehr rudi­men­tär, wirk­lich­es Basiswis­sen. Es war für mich mehr Zuhören und Bestä­ti­gung erfahren, als etwas Neues dazu zu ler­nen. Viele der besproch­enen Aspek­te gehören für mich bere­its zum All­t­ag. Trotz­dem war es sehr inter­es­sant, Fall­beispiele und Fra­gen der Teil­nehmerIn­nen zu besprechen und einen anderen Blick­winkel ken­nen zu ler­nen. Beispiel­sweise, wie Mar­keter mit Bud­gets im 5‑stelligen Bere­ich und aufwärts ihre Aktiv­itäten pla­nen.

Facebook Creative Hub

Am Nach­mit­tag war mehr Tiefe ange­sagt. Jan stellte uns die unter­schiedlichen Ad-For­­mate vor und demon­stri­erte, wie wir sie ein­set­zen kön­nen. Wir erhiel­ten Tipps und Tricks für die Erstel­lung von Cre­atives und er gab uns ein paar nüt­zliche Tools an die Hand. Eines davon: Das Face­book Cre­ative Hub. Ein Tool, mit dem ich bish­er kaum in Berührung gekom­men bin. Das Cre­ative Hub macht es möglich, Ads zu erstellen, zu bear­beit­en und anzuschauen, bevor sie im Wer­beanzeigen­man­ag­er „live“ gehen. Alle erstell­ten Ad-For­­mate wer­den über­sichtlich dargestellt, gespe­ichert und kön­nen mit einem Klick in die Kam­pagne einge­fügt wer­den – viel ein­fach­er, als alle Anzeigen einzeln im Anzeigen­man­ag­er einzupfle­gen.

Ein weit­eres, für mich lehrre­ich­es The­ma: Ad-Richtlin­ien. Warum wer­den manche Ads nicht freigegeben? Warum brauchen manche Kam­pag­nen einen Dis­claimer? Wie kann ich vorge­hen, wenn eine mein­er Anzeigen nicht freigegeben wird? Zum Tages­fi­nale taucht­en wir in die Welt des Tar­get­ing ein. Unter anderem lern­ten wir, wie man Ziel­grup­pen spe­ichert, Core‑, Cus­­tom- und Looka­­like-Audi­ences erstellt. Die Tipps und Tricks von Jan waren dabei auf möglichst bre­ites Tar­get­ing aus­gelegt. Die Devise lautete: „Lieber eine größere Ziel­gruppe erstellen, damit keine poten­zielle Reich­weite ver­loren geht“. Für große Unternehmen mit entsprechen­dem Mar­ket­ing-Bud­get in der Tasche, mag das ein wertvoller Leit­satz sein. Für Unternehmen mit kleinem Online-Mar­ket­ing-Bud­get würde diese Tak­tik (in den meis­ten Fällen und basierend auf unseren Erfahrun­gen) jedoch zu viel Streuver­lust bedeuten.

Nach acht inten­siv­en Stun­den vor dem PC hieß es dann: Feier­abend. Jan gab uns einen kleinen Teas­er auf den näch­sten Tag und ver­sprach uns Mehr „Doing“ und weniger „Frontalun­ter­richt“ – genau mein Geschmack.

Tag 2: Konzeptionierung, Budgetierung, Setup, Reporting – Kampagnen von A bis Z

Am zweit­en Kurstag knüpften wir dort an, wo wir am Vortag ste­hen geblieben sind. Zugle­ich stand unsere erste Auf­gabe an: Eigene Cus­­tom- und Looka­­like-Audi­ences zu erstellen. Wir beka­men mehr als genug Zeit, die Ziel­grup­pen zu erar­beit­en und kon­nten während­dessen jed­erzeit Fra­gen ein­wer­fen oder die Hand im Zoom-Call heben. Mein größtes take­away ist ein prak­tis­ch­er Hack, mit dem man Dank Face­­book-Grup­pen noch mehr Leute erre­ichen kann:

Es beste­ht die Möglichkeit, als Seit­en­be­treiber ein Video in ein­er Face­­book-Gruppe zu posten. Ob eine all­ge­meine Gruppe wie „Frag Vorarl­berg“ oder eine fach­spez­i­fis­che Gruppe a la „Fit­­ness-Junkies Bre­genz“ spielt keine Rolle. Über das platzierte Video kann man anschließend mit Hil­fe ein­er Cus­­tom-Audi­ence Leute aus der Face­­book-Gruppe, die sich das Video ange­se­hen haben, erre­ichen.

Nach der Erstel­lung der Ziel­grup­pen ging es an die Berech­nung von Kam­pag­nen­bud­gets. In einem weit­eren Schritt erar­beit­eten wir gemein­sam mit Jan eine Traf­f­ic-Kam­­pagne, bevor wir zum Haupt­teil des Tages übergin­gen: Der Konzep­tion­ierung und Erstel­lung ein­er eige­nen Kam­pagne. Für mich defin­i­tiv kein „first“. Da ich bere­its diverse kleine Kam­pag­nen umge­set­zt habe, gin­gen mir Konzep­tion und Set­up rel­a­tiv leicht von der Hand. Die erstell­ten Kam­pag­nen wur­den aschließen vorgestellt und Fehler und Schwierigkeit­en behoben. In einem inter­ak­tiv­en Grup­penge­spräch tauscht­en wir uns aus, Jan lieferte zu jed­er Kam­pagne indi­vidu­elle Insid­er­tipps – was ich als sehr wertvoll emp­fand. Der Kurs fand mit einem kleinen Abstech­er in das Report­ing, die Analyse und die Kam­­pag­­nen-Opti­mierung seinen Abschluss. Jan beant­wortete Fra­gen zu den wichtig­sten KPI’s und teilte uns mit, auf welche Werte wir beson­ders acht­en soll­ten. Zusät­zlich gab er uns einen Leit­faden für die kon­tinuier­liche Analyse laufend­er Kam­pag­nen mit auf den Weg. Damit fand das zweitätige Face­­book- und Insta­gram Ads-Sem­i­­nar für Ein­steiger sein Ende.

Kurs für Einsteiger sehr empfehlenswert

Ich kann den Kurs – auch in der Webi­­nar-Var­i­ante – auf jeden Fall weit­erempfehlen. Jegliche Bedenken hin­sichtlich Webi­nar, die ich vor dem Kurs hat­te, haben sich während der ersten zwei Stun­den in Luft aufgelöst. Die zwei Tage waren gut durch­struk­turi­ert, es gab genü­gend Pausen und das Sem­i­nar war an vie­len Stellen genau­so inter­ak­tiv, wie es wahrschein­lich ein Präsenz-Kurs gewe­sen wäre. Die Atmo­sphäre in der Arbeits­gruppe hat gut gepasst, genau­so wie Verbindungs‑, Ton- und Bildqual­ität. Ich bin begeis­tert und würde das Sem­i­nar jedem ans Herz leg­en, der am Beginn sein­er Reise in das große The­menge­bi­et Online Mar­ket­ing ste­ht. Wer nach dem ide­alen Mix aus fundiertem Basiswis­sen, prak­tis­chen Insid­er­tipps und span­nen­der Prax­is sucht, ist im Ein­steigersem­i­nar genau richtig. Auch wer sich sich­er sein möchte, dass er die Grund­la­gen beherrscht, wird das Sem­i­nar höchst­wahrschein­lich gut find­en. Wer sich seit län­ger­er Zeit mit Face­book und Insta­gram beschäftigt und bere­its (erste rudi­men­täre) Erfahrung im Online Mar­ket­ing sam­meln kon­nte, für den ist der Kurs wahrschein­lich zu „basic“. Für mich war er vor allem eines: Bestä­ti­gung dafür, dass ich schon vieles richtig mache. Und: Dass ich bere­it für den Fort­geschrit­te­­nen-Kurs bei 121Watt bin. Wir sehen uns da!