„Echte Videos. Echte Men­schen.“ – So lautet der Claim, der immer beliebter wer­den­den Video­plat­tform Tik­Tok. Die Mis­sion dahin­ter: Men­schen bere­ich­ern und inspiri­eren, der Kreativ­ität ein Zuhause geben. Das dieses Konzept zieht, zeigen vor allem jün­gere User, die das Video­por­tal stark nutzen. Auch in unseren Bre­it­en­graden ist Tik­Tok längst angekom­men. Das machen sich viele Unternehmen zu Nutze und ver­wen­den das Net­zw­erk zu Mar­ket­ingzweck­en. Wie Tik­Tok genau funk­tion­iert, worin das Poten­tial steckt und wie auch kleine Unternehmen erfol­gre­ich darauf agieren kön­nen, haben wir nach­ste­hend zusam­menge­fasst.

Was ist TikTok überhaupt?

Tik­Tok ist eine rel­a­tiv junge Social-Media-Plat­t­form. Sie funk­tion­iert ähn­lich einem mobilen Video­por­tal. User kön­nen Kurzvideos zwis­chen 15 und 60 Sekun­den hochladen. Diese wer­den dann in Dauer­schleife abge­spielt. Der The­men­vielfalt, die die soge­nan­nten „Tik­Tok­er“ auf­greifen, sind dabei keine Gren­zen geset­zt: Lip­pen­syn­chro­ni­sa­tion, Com­e­dy Sketche, Sport, Tanz, Essen – es gibt nichts, was es nicht gibt. Weltweit nutzen jeden Monat rund 800 Mil­lio­nen Men­schen die Plat­tform. Mehr als die Hälfte aller User sind zwis­chen 16 bis 24 Jahre jung.

Wie funktioniert TikTok?

Ein­fach gesagt: Videos fil­men, hochladen, fer­tig. Wer will, peppt seine Videos mit diversen Akzen­ten auf. Videos kön­nen mit passender Musik unter­mauert wer­den. Hierzu ste­hen Songs, Auss­chnitte aus Com­e­dy­beiträ­gen, Film­schnipsel und Sound­ef­fek­te zur Ver­fü­gung. Spezielle Effek­te kön­nen mit 3D-Objek­ten erzielt wer­den. Fil­ter wie bei Insta­gram und Snapchat gibt es auch auf Tik­Tok.

Die Funk­tio­nen „Duet“, „Stitch“ und „Reac­tion“ ermöglichen es Usern miteinan­der zu inter­agieren. Es gibt eine Kom­men­tar­funk­tion, einen Like-But­­ton und die Möglichkeit, seinen Lieblings-Influ­encern zu fol­gen. Außer­dem ver­fügt Tik­Tok über zwei News­feeds: „Für dich“ und „Folge ich“. Auf let­zterem wer­den Videos von Tik­Tok­ern angezeigt, denen bere­its gefol­gt wird. Der Feed „Für dich“ spielt alle möglichen Clips ein, die die Plat­tform für den jew­eili­gen User als rel­e­vant erachtet. Mit einem Wisch nach oben wird ganz ein­fach zum näch­sten Video gewech­selt.

TikToK in Vorarlberg

In Vorarl­berg ist die Tik­­Tok-Com­­mu­ni­­ty noch am Entste­hen. Ein­er der weni­gen Vorarl­berg­er, der mit sein­er Tik­­Tok-Reich­weite her­aussticht, ist Kun­st­fig­ur, Mod­el, Musik­er und Kün­stler „Can­dyKen„. 11,2 Mil­lio­nen Fol­low­er sehen sich täglich seine Videos an. Auch das News­portal VOL.AT und die Zeitung Wann&Wo mis­chen mit. Ins­ge­samt hat der Hash­tag #vorarl­berg über 26,7 Mil­lio­nen Aufrufe. Der Markt wächst, immer mehr Leute im Län­dle wer­den kreativ und laden ihre Clips hoch. Gute Gründe also, bere­its jet­zt auf der Plat­tform aktiv zu wer­den!

Teure Exklusivität

Wer­beak­tiv­itäten auf Tik­Tok steck­en noch in den Kinder­schuhen. Bish­er find­et man über­wiegend „Big Play­er“ – etwa Coca Cola, Guess oder der FC Bay­ern – die  auf den Tik­­Tok-Mar­ket­ing-Zug aufge­sprun­gen sind. Das hat seine Gründe: Zum einen ver­rät der Betreiber nicht ein­deutig, wie exk­lu­sive Wer­bung geschal­ten wer­den kann. Zum anderen lässt es sich Tik­Tok eine ganze Stange Geld kosten, Zugang zur jün­geren Ziel­gruppe zu ver­schaf­fen.

Hier ein paar Beispiele:

  • Hash­tag Chal­lenges, bei denen Nutzer von bekan­nten Influ­encern dazu aufgerufen wer­den, eine vom Wer­bekun­den definierte Auf­gabe zu erledi­gen. Und: Sich dabei zu fil­men und den Clip anschließend zu posten. Die Kosten: bis zu 140.000 Euro für sechs Tage.
  • Kam­er­a­ef­fek­te mit Unternehmensl­o­go oder speziellen Design-Ele­­menten – im Tik­­Tok-Jar­­gon „Lens­es“ – schla­gen, je nach Aufwand, mit knapp 110.000 Euro zu Buche.
  • Ein Brand Takeover, bei dem ein Bild des Wer­be­treiben­den gle­ich bei App-Start erscheint, lässt sich Tik­Tok mit 45.000 Euro pro Tag vergüten.
    (Quelle: https://t3n.de/news/tiktok-hat-weltweit-800-millionen-1206404/)

Als kleineres Unternehmen oder für Unternehmen mit begren­ztem Wer­be­bud­gets scheint es also fast unmöglich, jün­gere Ziel­grup­pen mit­tels Tik­Tok zu erre­ichen. Aber weit gefehlt! Egal ob Einzelun­ternehmer oder Big Play­er – die Möglichkeit­en der Video­plat­tform kann jed­er zu nutzen. Wie? Selb­st aktiv wer­den, Inhalte kreieren und hochladen.

TikTok für Unternehmen

Auf eigene Faust Con­tent zu pro­duzieren, Hash­tags und Chal­lenges ins Leben zu rufen, ist der „ein­fach­ste“ Weg auf Tik­Tok eine junge Ziel­gruppe zu erre­ichen. Aber Achtung:  Unter „ein­fach“ ist nur der Zugang gemeint – eine ordentliche Por­tion Kreativ­ität benötigst du trotz­dem, um erfol­gre­ich auf der Plat­tform aktiv zu wer­den.

Die TikTok-Basics
  • Vide­o­for­mat wählen: Clips auf Tik­Tok wer­den immer in ver­tikaler Aus­rich­tung aus­ge­spielt, deshalb soll­ten auch deine Clips in Tik­­Tok-Form gebracht wer­den.
  • Der Anfang des Videos ist auss­chlaggebend. Die Aufmerk­samkeitss­panne der User ist sehr ger­ing. Deshalb beson­deres Augen­merk auf den Beginn des Clips leg­en.
  • Call to Action platzieren. Wer User zum Mit­machen, Kom­men­tieren oder Teilen auf­fordert, gewin­nt auf allen Ebe­nen. Es entste­ht authen­tis­ch­er User-Gen­er­at­ed-Con­­tent. Das heißt: Nutzer erzeu­gen selb­st Inhalte. Die organ­is­che Reich­weite erhöht sich und die Inter­ak­tion­squote steigt.
  • Musik und Qual­ität. Der Algo­rith­mus entschei­det, was in den Feed kommt. Passende Hash­tags, Musikauswahl und Video­qual­ität spie­len deshalb eine große Rolle. Häu­fig beobachtet: Je beliebter der ver­wen­dete Song, umso eher wird das Tik­­Tok-Video im Feed platziert.
  • Hash­tags nutzen. Hash­tags wie #fürdich, #fory­ou, #fory­oupage oder ein­fach #fyp steigern die Reich­weite, da sie ins­ge­samt fast 600 Mil­liar­den Aufrufe erzie­len.
  • Chal­lenges starten. Nicht tausende von Euro in Hash­­tag-Chal­lenges investieren – ein­fach sel­ber machen. Chal­lenge abfil­men, passenden, gemein­samen Hash­tag set­zen und User zum „Duet­ten“, Teilen und Mit­machen auf­fordern. Das steigert die Chance auf virale Clips. Und: Es entste­hen neue, kreative Inhalte, die dich sicht­bar­er machen.

Wird allen diesen Aspek­ten Beach­tung geschenkt, ste­ht dem haus­gemacht­en Tik­­Tok-Mar­ket­ing nichts mehr im Weg. Übri­gens: Con­­tent-Pro­­duk­­tion hat gegenüber anderen sozialen Medi­en einige Vorteile. Das Sucht­po­ten­tial ist hoch, die Ver­weil­dauer dadurch rel­a­tiv lang. User ver­brin­gen bis zu 50 Minuten am Tag in der App. Außer­dem erzeugt und trans­portiert nichts so leicht Emo­tio­nen, wie Bewegt­bilder. Die vie­len Gestal­tungsmöglichkeit­en machen authen­tis­chen, nah­baren Con­tent real­isier­bar. Zudem besticht Tik­Tok durch eine geringe Werbe­dichte, da sich noch rel­a­tiv wenig wer­bende Konkur­renz auf der Plat­tform tum­melt. Und zu guter Let­zt: Tik­Tok gilt als die Plat­tform schlechthin, wenn es darum geht, eine jün­gere, sehr kon­sum­bere­ite Ziel­gruppe anzus­prechen.

TikTok-Ads bald auch in Österreich

Bere­its jet­zt gibt es in eini­gen Län­dern den Tik­­Tok-Ads-Man­ag­er. Dort kön­nen – ähn­lich wie auf Face­book, Insta­gram oder Snapchat – selb­st­ständig Anzeigen geschal­tet wer­den. Wir haben es im Som­mer 2020 selb­st pro­biert. Kon­tak­t­dat­en hin­ter­lassen, ein paar Details zum Unternehmen angeben, fer­tig. Keine zwei Minuten später kam eine E‑Mail, in der sich Tik­Tok für die Reg­istrierung bedank­te und darauf hin­wies, dass das Self-Ser­vice-Tool derzeit nur Direkt-Wer­bekun­­den aus bes­timmten Regio­nen zur Ver­fü­gung ste­ht. Sie wür­den sich melden, sobald sich das ändert. Fast for­ward to today: Wir warten noch immer. Unsere Reg­istrierung ist laut Ads-Man­ag­er-Login bish­er nicht ver­ar­beit­et wor­den (Stand Jän­ner 2021). Aber: Es ist eine reine Frage der Zeit, bis das Ads-Ser­vice auch bei uns freigeschal­tet wird. Wie es funk­tion­iert? Ähn­lich dem Face­book Wer­beanzeigen­man­ag­er.

  • Wer­beziel auswählen
  • Bud­get und Laufzeit fes­tle­gen
  • Ziel­gruppe ein­gren­zen
  • Eingeben, an welchen Orten die Anzeige aus­ge­spielt wer­den soll
  • Bild und Video hochladen
  • Fer­tig!

Bis der Ads-Ser­vice zugänglich ist gilt es also: Kreativ sein und Con­tent sel­ber machen. Das ver­lei­ht den Clips nicht nur einen authen­tis­chen, indi­vidu­ellen Touch, son­dern kann auch richtig Spaß machen 😊. Wer Gen­er­a­tion Z in Zukun­ft ansprechen möchte, wird an Tik­Tok nicht vor­beikom­men!